Inkubieren der Eier
Da die Eier im Terrarium keine konstanten Bedingungen vorfinden, würden sie nach kurzer Zeit austrocknen und absterben.
Natürlich besteht auch die Gefahr, selbst wenn die Temperaturschwankungen im Terrarium nicht sehr hoch wären, und die benötigte Luftfeuchtigkeit vorhanden wäre, dass schlüpfende Jungtiere sofort von den adulten Bartagamen aufgefressen werden.
Daher sollte man die Eier mit Hilfe eines Inkubators ausbrüten.
Wir benutzen dazu Jaeger und Bruja Inkubatoren, da wir damit die besten Erfolge verzeichnet haben.
Dazu werden noch ein paar Heimchendosen und Brutsubstrat benötigt. Wir verwenden Vermiculite. Das Vermiculite wird in einer Schüssel mit warmen Wasser schön nass gemacht und anschließend mit Hilfe eines Siebs ausgepresst. Wichtig ist es, dass das Vermiculite richtig ausgepresst wird und dann feucht in die Heimchendosen verteilt wird. Zu nasses Brutsubstrat schadet den Eiern, da die Gefahr besteht, dass die Eier schimmeln.
Vermiculite
Wenn die Heimchendosen mit dem feuchten Vermiculite befüllt sind, drücken wir anschließend 6-8 Löcher in das Vermiculite. In diese Löcher werden die Eier gelegt.
Da die Eier während der Inkubation wachsen, sollte man den Abstand nicht zu eng wählen.
Nun überführt man behutsam die freigelegten Eier aus dem Terrarium in die mit dem feuchten Vermiculite gefüllten Heimchendosen. Die Eier sollten in etwa zur Hälfte bis dreiviertel im Brutsubstrat liegen.
Es ist große Vorsicht geboten, da die Eier nicht gedreht werden dürfen und die Schale sehr weich ist.
Gelege auf Vermiculite
Unbefruchtete Eier sind gelblich/braun oder eingefallen und werden aussortiert, da aus ihnen keine Jungtiere schlüpfen werden.
Sind die Heimchendosen mit Eiern gefüllt, werden sie in den Inkubator überführt.
Dieser sollte schon die benötigte Temperatur von 26°C – 29°C vorweisen.
Bereits wenn das Weibchen mit seinen Probegrabungen beginnt, regeln wir den Inkubator auf die benötigte Temperatur ein.
Die Temperatur sollte während der Inkubationzeit ständig konstant gehalten werden. Eine Nachtabsenkung ist nicht erforderlich.
Es wird eine hohe Luftfeuchtigkeit von min. 90 – 95% benötigt.
Diese wird im Normalfall ohne Probleme durch das feuchte Vermulcite erreicht. Dennoch ist es empfehlenswert, ein Thermometer und ein Hygrometer im Bereich des Sichtfensters im Inkubator anzubringen.
Damit bei dieser hohen Luftfeuchtigkeit kein Schwitzwasser auf die Eier tropft, stellen wir die Deckel der Heimchendosen mit Hilfe von Ohrenstäbchen schräg. Die Deckel müssen nicht fest verschlossen werden. Wenn sie schräg gestellt sind, ist ebenso der Sauerstoffaustausch gewährleistet.
Auch während der gesamten Inkubationszeit von ca. 56 - 118 Tagen, dürfen die Eier nicht gedreht werden.
Gelegentlich sollte man die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit prüfen und für einen kurzen Moment den Deckel des Inkubators öffnen für einen Luftaustausch (ca. 10-20 Sek. reichen aus)
Sollten Eier während der Inkubation absterben, sich verfärben, einfallen oder gar schimmeln muss man diese entfernen, um nicht das weitere Gelege zu gefährden.
Wird das Brutsubstrat während der Inkubation zu trocken und die benötigte Luftfeuchtigkeit ist nicht mehr vorhanden, so kann man es mit Hilfe einer kleinen Spritze nachfeuchten. Dazu wird eine geringe Menge Wasser in die Ecken der Heimchendosen gespritzt. Wichtig ist, dass die Eier niemals mit Wasser in Berührung kommen.
In den letzten 2 Wochen der Inkubation feuchten wir das Substrat allerdings nicht mehr nach, da die Eier sonst vor dem Schlupf zu sehr schwitzen.
Ca. einen Tag vor dem Schlupf tritt Wasser aus den Eiern aus, und meistens fallen sie etwas ein. Nur wenige Stunden darauf beginnen die Jungen zu schlüpfen.
Sie machen mit Hilfe eines „Eizahns“ einen Schnitt in die Schale und schieben dann langsam ihren Kopf hindurch. Der „Eizahn“ fällt nach dem öffnen der Schale aus und die Tiere beginnen jetzt mit der Lungenatmung.
Der Schlupfvorgang
Nach dem Öffnen der Schale kann es bis zu 24 Stunden dauern, bis das Jungtier vollständig geschlüpft ist.
Dann kann man das neugeborene Bartagamenbaby aus dem Inkubator nehmen und die Bauchseite kontrollieren. Sollte der Dottersack nicht vollständig resorbiert sein, lässt man das Tier in einer Heimchendose nochmals für ein paar Stunden im Inkubator.
Auf den Boden der Heimchendose legt man ein Stück warmes, feuchtes Küchenrollenpapier (Zewa) oder ein feuchtes Tuch.
Wenn der Dottersack vollständig resorbiert wurde, kann man die kleinen Racker in ein Aufzuchtbecken setzen. |